Modelleisenbahnclub 01
Münchberger
Eisenbahnfreunde e.V.

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175 Jahre Deutsche Eisenbahnen - Die Schiefe Ebene unter Dampf
"Auf geht's zum Eisenbahnjubiläum"

 

Zwischen Nürnberg und Fürth fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland oder wie wir Oberfranken sagen würden "Fo Näernbeerch auff Fäärdt vur die Eisnbo": Der Adler, eine in England von den britischen Eisenbahnpionieren George und Robert Stephenson im englischen Newcastle gebaute Lokomotive, verkehrte vor 175 Jahren das erste Mal in Deutschland. Dies gilt es in 2010 kräftig zu feiern und so lud das DDM in Neuenmarkt über Pfingsten 2010 zu "Auf geht's zum Eisenbahnjubiläum" ein. 12 Dampfzüge kamen an den Fuß der Schiefen Ebene, um ihre Lokomotiven anschliessend übern Berg zu schicken. Es dampften oder dieselten über die Rampe: 01 118, 01 509, 01 533, 01 1066, 38 1301, 41 018, 50 3501, 52 8195, 58 311, 64 491, 65 1049 und die V 60 114.

Volker Seidel - 1. Juni 2010

 

01 0509-8 - Foto: Andreas Rieß, Oberkotzau
U-Boot - Foto: Andreas Rieß, Oberkotzau41 1144-9 - Foto: Andreas Rieß, Oberkotzau

Am 22. Mai 2010 durcheilten die 01 0509-8 mit DPE 37892 Schwarzenberg - Neuenmarkt-Wirsberg (Schiebelok 119 158-4) und die 41 1144-9 mit dem Städtenetzexpress (DPE 13929 Chemnitz - Bayreuth [- NNE]) den Bahnhof Oberkotzau, um ihr Ziel Neuenmarkt-Wirsberg zu erreichen. Die 41er dampfte dabei über Bayreuth, um die Baustelle Münchberg zu entlasten. Andreas Rieß stand am Vormittag in Oberkotzau.

65 1049-9 - Foto: Volker Seidel, Münchberg
AKISE - Foto: Volker Seidel, MünchbergAKISE - Foto: Jürgen Seidel, Münchberg
01 118 - Foto: Volker Seidel, Münchberg

Dampflokomotiven müssen einen direkten Draht nach oben haben, denn kaum kam das Pfingstwochenende in Sicht, schon wurde das Wetter besser. Volker Seidel stand an der Feldwegüberführung bei Münchberg Pulschnitzberg, um die 65 1049-9 mit dem DPE 91998 Chemnitz - Neuenmarkt-Wirsberg aufzunehmen. Während der Bauarbeiten war er oft im Regen dort, um den Baufortschritt zu dokumentieren. Die Heimfahrt der 65 1049-9 erfolgte baustellenbedingt über Bayreuth - Kirchenlaibach! Der Arbeitskreis Initiative Schiefe Ebene (AKISE) hatte eine Beobachtungsplattform an der frisch freigelegten Steinmauer bei der Brücke VII an der Schiefen Ebene erstellt, die rege genutzt wurde (Foto: Jürgen Seidel). Die Frankfurter 01 118 erklomm im besten Fotolicht - mit Schubunterstützung durch die 52 8195-1 der FME - die Schiefe Ebene und passiert eben die Mauer bei Brücke VII (Foto: Volker Seidel).

P8 - Foto: Volker Seidel, Münchberg

Viele der heute als Museumslok eingesetzten Dampflokomotiv-Typen waren in ihrer aktiven Dienstzeit nie auf der Schiefen Ebene im Einsatz. Heimisch waren zur Zeit der Deutschen Bundesbahn auf'm Berg die Baureihen: 01, 184-5, 186, 3810-40, 42, 44 (selten, da Meterachslast zu hoch!) 50, 5415-17, 5710-35, 64, 86, 950, 9810 und 9811, wobei zum Dampfende 1973/75 planmäßig nur noch die Reihen 001 und 050-053 die Schiefe Ebene befuhren. 044, 064 und 086 kamen zum Schluß nur sporadisch übern Berg. Umso erfreulicher war es die 38 1301 der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) wieder auf der Schiefen Ebene zu sehen. Die Lok wurde zwar erst 1935 als Lizenznachbau P8 bei Resita in Rumänien gefertigt, entspricht in ihrem Erscheinungsbild aber einer "richtigen" 38er. Für Einsätze in Deutschland wird die als 638.1301 genummerte Lokomotive einer DB Lok angeglichen und als 38 1301 beschildert. Volker Seidel stand etwas oberhalb der großen Mauer, als er am Spätnachmittag des 22. Mai 2010 den DPE 91793 aufnahm. Fast könnte man meinen die Zeit sei stehen geblieben...

01 1066 - Foto: Volker Seidel, Münchberg01 1066 - Foto: Volker Seidel, Münchberg

Mit 01 118 und 01 1066 nahmen insgesamt vier 01er an der Veranstaltung "Auf geht's zum Eisenbahnjubiläum" im Rahmen des Schnellzugloktreffens am Samstag, 22. Mai 2010 teil. (Daneben auch zwei Vertreter der Spielart DR-Reko 01 - 01 509 der Press (als 01 0509-8) und 01 533 der ÖGEG). Auf dem linken Bild ist die Ulmer 01 1066 als Zuglok und die 64 491 der DFS als Schiebelok auf der Schiefen Ebene unterwegs. Mit zweimal 01 den Berg hinauf: 01 118 als Vorspannlok (kohlegefeuerte Zweizylinderausführung) und 01 1066 als Zuglok (ölgefeuerte Dreizylinderausführung), unterstützt durch die Schiebelok 64 491 auf dem Weg von Neuenmarkt-Wirsberg nach Marktschorgast. Die Schiebelok hatte auch die Aufgabe, bei der Talfahrt als Zuglok zu fungieren, sodass das Umsetzten in Marktschorgast eingespart werden konnte. Die Bilder gibt es als Lightbox: bitte anklicken. Fotos: Volker Seidel

Reko 50er - Foto: Volker Seidel, Münchberg

Fast könnte man meinen eine Altbau 50er vor sich zu haben, aber der erste Eindruck täuscht. Die Nummer 50 3501 und der dicke Kessel verraten es, es handelt sich um die Meininger Werklok. Sie ist eine mit "großen Ohren" (große Windleitbleche - Bauart Wagner) ausgerüstete DR-Reko 50er. Nichtsdestotrotz war die Bergfahrt der Lok ein Erlebnis! Die Schiebelok (58 311) wäre nicht notwendig gewesen, die Lokmannschaft hätte den Berg auch so gepackt. Beachten sie bitte auch die Wagen unmittelbar hinter der Lok. Erkennen Sie sie wieder? Es sind ehem. DB Nostalgiewagen aus dem Museumspark 1985, die in Meinigen eine neue Heimat gefunden haben. Tipp Top aufgearbeitet ergeben sie jetzt einen stielreinen Zug der Reichsbahn der DDR.

V 60 114 der DFS - Foto: Volker Seidel, Münchberg
Webmaster - Foto: Klaus Häußer, GlauchauAKISE - Foto: Klaus Häußer, Glauchau
Beobachtungsstand - Foto: Roland Fraas, Neuenmarkt

Einen reizvollen Kontrast zu den eingesetzten Dampflokomotiven bot die V 60 114 der Dampfbahn Fränkische Schweiz aus Ebermannstadt. Unser Bild macht deutlich, dass auch historische Diesellokomotiven ihre Fans haben. Wie passend wäre erst die Hofer V 100 1023 gewesen! Im Vorfeld der Fernsehsendung "Auf geht's zum Eisenbahnjubiläum" war eine Reporterin des Bayerischen Fernsehens am Berg unterwegs, um Stimmen zu den Lokomotiven einzusammeln. Wie man sieht, war der Fotostandpunkt immer sehr begehrt. Fotos: Volker Seidel, Klaus Häußer und Roland Fraas

01 1066 - Foto: Volker Seidel, Münchberg01 1066 - Foto: Volker Seidel, Münchberg

Die ölgefeuerte 41 018 ist ein gern gesehener Gast auf der Rampe zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgst. Zu Planzeiten nie hier heimisch, kommt sie als aktive Museumslok häufig auf die Schiefe Ebene. Ebenfalls am Sonntag, 23. Mai 2010 waren drei Lokomotiven übern Berg unterwegs, die zu Planzeiten der 'Eiserne Vorhang' von "unserer" Paradestrecke fernhielt: Als Vorspannlok lief die DR-Neubaulok 65 1049-9 und als Zuglok war die DR-Reko 01 0509-8 unterwegs. Unterstützt wurden die beiden Lokomotiven von der Schiebelok 52 8195-1, ebenfalls eine DR-Reko Maschine. Interessanterweise waren die Reichsbahnmaschinen alle mit der seit 1970 gültigen EDV-Nummer unterwegs! Die Bilder gibt es als Lightbox: bitte anklicken. Fotos: Volker Seidel

Regieanweisung - Foto: Roland Fraas, Neuenmarkt
Draisine - Foto: Manfred Hösch, Hof

Sie ist eine gebürtige Hamburgerin, hat schon 80 Jahre auf dem Buckel und spielt in der Sendung "Auf geht's zum Eisenbahnjubiläum" eine "tragende" Rolle. Die Rede ist nicht etwa von der lieblichen Neuenmarkter Kohlenhofprinzessin Anja Hösch, sondern von der 1930 von der Firma Freund Gesellschaft für Eisenbahndraisinen Hamburg mbH gebauten Handhebeldraisine der Münchberger Eisenbahnfreunde. Um die Kohlenhofprinzessin standesgemäß vorzufahren, legte sich der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner (unteres Bild: dritter von links) ganz schön ins Zeug: "Hier muss man ja richtig arbeiten", so Söllner zur Mannschaft des MEC 01, die die Handhebeldraisine während der Fernsehsendung betreute (auf unseren Bildern ist es Dennis Philipp). Am 28. Mai 2010 sendete das Bayerische Fernsehen von 19:45 Uhr bis 21:15 Uhr die am Pfingstmontag, 24. Mai 2010 aufgezeichnete Sendung "Auf geht's zum Eisenbahnjubiläum - Pfingst-Dampftage im Dampflokmuseum in Neuenmarkt". Fotos: Manfred Hösch und Roland Fraas

 

Kurzbeschreibung der Schiefen Ebene:
Beim Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof standen die Ingenieure vor der Herausforderung, zwischen den Stationen Neuenmarkt und Marktschorgast rund 160 Höhenmeter überwinden zu müssen. Schließlich entschied man sich, eine Steilrampe zu bauen, die ohne technische Hilfsmittel mit reinem Lokomotivbetrieb befahren werden konnte. Von 1844 bis 1848 entstanden dazu zahlreiche einmalige Kunstbauten, die auch heute noch nach über 160 Jahren ihren Zweck erfüllen und mittlerweile unter Denkmalschutz stehen. Unsere Partnerseite - DIE SCHIEFE EBENE - will Ihnen einen Einblick geben in die Baugeschichte, Gegenwart und Zukunft dieser Steilstrecke, die zum Vorbild wurde für die Überwindung von Gebirgen durch die Eisenbahn.

 

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Letzte Überarbeitung 01.06.2010
Text und © Volker Seidel, MEC 01 Münchberg e.V.
Bilder: Volker Seidel (10), Andreas Rieß (3), Klaus Häußer (2), Manfred Hösch (1), Jürgen Seidel (1), Roland Fraas (2)

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