Modelleisenbahnclub 01
Münchberger
Eisenbahnfreunde e.V.

MEC-Logo

 

Die MEC 01 - Vereinsanlage.

 

Schneeberg Bahnhof - Foto: Volker Seidel

Die Geschichte unserer Vereinsanlage beginnt im damaligen Ausbesserungswerk (AW) Nürnberg der Deutschen Bundesbahn am Beginn der 1980er Jahre. Damals konnten wir aus der zur Verschrottung (Ausgemustert am 30.12.1982, zerlegt AW Nürnberg im Frühjahr 1983) bereit stehenden 220 027-7 (V 200 027) einen Führerstand mit allen dazugehörenden Instrumenten ausbauen. Nach einer längeren Denk- und Umbauphase entstand daraus das Führerpult unserer MEC 01 Vereinsanlage. Die Anlage hat die Abmessungen 255 cm × 200 cm (ohne Module) und ist zum Transport in der Mitte teilbar. Die Kompaktheit der Anlage ist der guten Einsichtbarkeit geschuldet. Muss doch der Lokführer "seine" Lok auf der gesamten Fahrstrecke verfolgen können. Thema ist eine Nebenbahn in Oberfranken während der Epoche 3. Aus Gründen der Betriebssicherheit ist die Anlage mit Märklin K-Gleisen ausgestattet, insgesamt sind 18m Gleis, größtenteils einsehbar, verlegt. Die gesamte Anlage wird mit 2-Leiter-Gleichstrom betrieben. Außerhalb der Anlage befindet sich ein dreigleisiger Abstellbahnhof, der von oben mit Fahrzeugen bestückt werden kann. Bei der Landschaftsgestaltung wurde Wert auf Vorbildtreue gelegt, aus diesem Grund sind nur wenige, aber maßstäbliche Häuser vorhanden. Sie entstanden teilweise aus Bausätzen (z.B. die Kibri Güterhalle Münchberg) oder im Eigenbau, wie das Gasthaus "Alt Alsenberg", dessen Vorbild in Hof stand, allerdings in der Zwischenzeit abgerissen wurde. Alle Lokomotiven sind mit Faulhabermotoren und geänderten Getrieben ausgerüstet, so dass vorbildgerechte Höchstgeschwindigkeit und extreme Langsamfahrten kein Problem sind. Alle Triebfahrzeuge werden nach wie vor analog gefahren, die Weichen werden konventionell mittels Taster vom Stellwerk geschaltet.

Alt Alsenberg - Foto: Volker Seidel

Gesteuert wird die Anlage mittels eines umgebauten Originalführerstandes der V 200 027. Während der zweijährigen Umbauzeit wurde der Führerstand mit einer Elektronik ausgerüstet die alle wichtigen Funktionen des Vorbildes wiedergibt. So sind der Fahrschalter, die Sicherheitsfahrschaltung (Sifa), das Führerbremsventil, die Zusatzbremse, alle Bremsdruckmanometer, sowie der Tacho und die Indusi funktionsfähig. Zur Geschwindigkeitssteuerung wird eine modifizierte Regelplatine der Fa. Gebhardt, Röslau eingesetzt. Diese Platine verarbeitet die eingehenden Steuerimpulse des Fahrschalters, des Führerbremsventils und der Zusatzbremse, so daß ein vorbildgerechtes Fahren und Bremsen ermöglicht wird. Alle weiteren für den Betrieb des Führerstandes notwendigen Platinen sind vereinseigene Entwicklungen. Um das richtige Feeling einer großen Lok zu erreichen ist der Führerstand mit Sound ausgerüstet. In einem Speicherbaustein wurden die Originalgeräusche der V 100 1023 hinterlegt um von den Steuerimpulsen des Führerstandes aktiviert zu werden. Mit nur ein klein bisschen Fantasie hat man beim Starten des Diesels den Eindruck selbst am Fahrschalter einer richtigen Lok zu sitzen.

Aber nicht nur der Führerstand unserer Vereinsanlage entspricht dem Vorbild, sondern die gesamte Betriebsabwicklung wird vorbildorientiert durchgeführt. Für den Betrieb sind mindestens Lokführer, Fahrdienstleiter und Rangierleiter (u.a. auch Rangierer) notwendig. Durch das Personal werden dann die Betriebsabläufe so gezeigt wie sie auch bei der Deutschen Bundesbahn stattfanden, d. h. mit allen Rangiersignalen, Rangiermanövern und Befehlen. Da auch Sifa und Indusi "scharf" sind, muss der Lokführer alle Signale beachten, wenn er nicht mittels Zwangsbremsung gestoppt werden will.

Führerstand - Foto: Volker Seidel

Bei Fahrbetrieb wundern sich die Zuschauer oft, was auf einem Bahnhof mit nur 2 Durchgangsgleisen und 3 Abstellgleisen für ein Rangierbetrieb möglich ist: Das Freiladegleis muss bedient werden, an der Holzrampe steht ein "Kbs" zur Abholung bereit und die Zuglok des eben eingefahrenen Personenzuges muss auch noch umgesetzt werden. Hier zeigt sich auch der Vorteil des Märklinsystems: Betriebssicherheit. Auch wenn von manchen Zuschauern als "Zahnradbahn" belächelt, ist es ein Genuss, wenn eine V 36 ihre Güterwagen im Kriechtempo über die Weichen an die Ladestraße schiebt, wo der Rangierer sie mittels Kupplungsbügel von Hand ein- oder auskuppelt. Es wurden Märklin-Weichen mit beweglichen Herzstücken eingebaut, die nachträglich polarisiert worden sind, um bei Kriechfahrten eine höchstmögliche Stromaufnahme zu garantieren. Alle elektromagnetischen Antriebe sind mittlerweile gegen motorische getauscht worden. Gleiches gilt für die beweglichen Herzstücke die in der Zwischenzeit ausgebaut wurden, um die Weichen als "normale" schlanke Weichen zu verwenden. Diese Erfahrungen haben uns viele Besucher bestätigt, die uns auf Messen oder Ausstellungen daraufhin angesprochen haben. Hier hat man im Hause Märklin inzwischen reagiert und bietet schlanke Weichen ohne bewegliche Herzstücke an. Unsere Vereinsanlage ist im Regelfall, nach der Aufgabe unserer Donnerbüchse, im Vereinsheim beheimatet. Hier sind weitere, teilweise wechselseitig aufgebaute, Anlagen zu besichtigen.

Nach dem Bau der US-Anlage konnten wir neue Erfahrungen bezüglich der Verkleidung unserer Modellbahnanlagen sammeln. Brachten wir doch an die US-Anlage einen umlaufenden schwarzen Vorhang an, der in Verbindung mit den schwarz gestrichenen Seitenflächen der Anlage eine hervoragende Wirkung auf den Betrachter erzielte. Nach dem Bau der Ausstellungsanlage "Schmalspurig durchs Reichsbahnland" konnten wir die Wirkung nochmals gegenüber der mit weißen Seitenflächen und Vorhängen ausgerüsteten Vereinsanlage testen. Das Ergebnis fiel deutlich zugunsten der "schwarzen Lösung" aus! Daher entschieden wir uns, unsere Vereinsanlage ebenfalls mit einem schwarzen, umlaufenden Vorhang zu versehen und die Seitenflächen umzulackieren. Erstmals kam die Anlage in diesem Zustand in Pößneck 2008 zum Einsatz.

 

Das Rangiermodul: "Die Papier- und Zellstofffabrik Bärenfels"

Als Ergänzung zu unserer Vereinsanlage mit dem Führerstand der V 200 entstanden in der Vergangenheit verschiedene Ergänzungs- und Erweiterungsmodule - vorwiegend - mit ländlichen Motiven. Warum nun eine Papier- und Zellstofffabrik? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Die große Vielzahl an verschiedenen Waren, die angeliefert und wieder abtransportiert werden müssen bedingen ein hohes "Frachtaufkommen" und viele verschiedene Wagentypen: G-Wagen im Versand von Fertigprodukten und im Eingang für Zulieferteile, Kessel- und Säuretopfwagen für die im Fertigungsprozess benötigten Säuren, Laugen und Chlor, O-Wagen für Kohle (Kesselhaus), Silowagen für Asche und nicht zuletzt Rungenwagen für Material- und Maschinenlieferungen.

Ein wenig Technik zur Papier- und Zellstofffabrik Bärenfels

Dampfspeicherloks - Foto: Volker SeidelBahnhofsvorplatz; Setra Bus - Foto: Volker Seidel

Eingesetzt werden auf dem nur rund 1,1 m2 großem Industriemodul zwei Lokomotiven (Dampflok T3 von Fleischmann und Bfl Dampfspeicherlok von Liliput), die im Roco-Digitalbetrieb auf Märklin K-Gleisen (aus der Restekiste) gefahren werden. Alle Lokomotiven, aushilfsweise - im Ausstellungsbetrieb - ist auch eine Cfl Dampfspeicherlok von Liliput im Einsatz, sind mit Schleifer ausgerüstet um einen reibungslosen Ausstellungseinsatz zu gewährleisten. Da die Werkslokomotiven "Nicht auf DB zugelassen" sind und somit die Anschlussbahn nicht verlassen dürfen (was aufgrund des unterschiedlichen Stromsystems der Hauptanlage nur bedingt möglich ist) entwickelt sich ein am Vorbild orientierter Einsatz. Das Anschlussgleis zur Papier- und Zellstofffabrik ist auf 3-Leiter-Gleichstrom umschaltbar damit die "DB-Lok" die Wagen zustellen kann. Um einen interessanten Rangierablauf im Werksgelände zu ermöglichen, gibt es insgesamt 10 Ladestellen, die teilweise nur über Spitzkehren und komplizierte Rangiermanöver erreichbar sind. Ein guter "Rangierer" benötigt hierzu rund 30 Minuten, weniger "geübte" Vereinsmitglieder sind nach rund einer Stunde noch nicht fertig! Alle Weichen sind handbedient und auch die Kibri-Wagendrehscheibe die mit Punktkontakten ausgerüstet wurde wird wie in der Wirklichkeit mit der Hand gedreht. Die Gebäudemodelle stammen von Kibri (Farbenfabrik, 2 x Brauerei), Vollmer (Industrienebengebäude, Kühlturm), Faller (Kesselhaus), Auhagen (Industrienebengebäude) sowie aus der Bastelkiste. Alle Bausätze wurden miteinander kombiniert, verfeinert und gealtert ("Kitbashing"). Das Industriemodul Papier- und Zellstofffabrik Bärenfels bildet mit dem Bahnhof Bärenfels und den Anschlüssen Spedition Stark und Raithel GmbH & Co. KG Fette und Schmierstoffe eine Funktionseinheit.

Nebenbei wird vom Verein auch die "Höllentalbahn", eine Schauanlage der ehemaligen Verbindung Marxgrün - Hölle - Lichtenberg (- Lobenstein) im Frankenwald-Infozentrum im ehemaligen Bahnhof Lichtenberg betreut.

Beschreibung der "MEC 01 Vereinsanlage" als zum Herunterladen (758 kB).

Letzte Überarbeitung 22.01.2017
Text: Dieter West/Volker Seidel
Bilder und ©: Volker Seidel, MEC 01 Münchberg e.V.


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